Ruderverein Dorsten - Elbewanderfahrt Schmilka - Torgau - Magdeburg
25. Mai - 1. Juni 2014 - Fahrtenbericht von Beke Hess
Ausschreibung, Fahrtroute - Vorbereitung und Anreise - Montag: Schmilka - Pirna - Dienstag: Pirna - Meißen - Mittwoch: Landgang in Meißen und Torgau - Donnerstag: Torgau - Wittenberg - Freitag: Wittenberg - Aken - Sonnabend: Aken - Magdeburg - Schlussworte - Gesamtansicht
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Dienstag: Pirna - Meißen
Am nächsten Morgen, den Dienstag, standen wir wieder um 9 Uhr, diesmal mit gepackten Koffern, abmarschbereit vor dem Hotel. Das Wetter war warm, aber bewölkt, Gewitter war vorher gesagt. Die Koffer wurden mit dem Sprinter nach Meißen transportiert, wir gingen zu Fuß zum RV Pirna, wo unsere Boote warteten.
Pirna - die Boote sind startklar |
Kerstin, Christoph, Miriam, Anita |
Corinna & Hartmut haben Landdienst |
Die "Energie" legt ab |
Ingrid, Beke, Helga |
"Die sind wir los!" |
Die heutige Etappe sollte uns 47 km elbabwärts nach Meißen führen. Wir passierten Dresden, durchfuhren dort eine schöne Altstadtkulisse, waren aber leider auch mit zunehmend dunkleren Wolken konfrontiert. Beim Mittagspausenplatz des Dresdener Ruderclubs von 1902 wurden die Alternativen abgewogen, die Meinungen gingen auseinander. So wurde es jedem Boot mit seinem Obmann selber überlassen, wie man sich verhalte und schütze, sollte das Gewitter ausbrechen.
Wir sind also nach kleiner Boots-Umbesetzung wieder aufs Wasser. Das Grummeln wurde lauter, erste Blitze zeigten sich am Himmel. So fanden zwei Boote nach wenigen Kilometern mit Anlandung an einem kleinen Strand Schutz bei der Gohliser Mühle. Die anderen beiden Mannschaften warteten Regen und Gewitter in einer Scheune ab. Der Zweier machte nach nur kurzer Weiterfahrt noch eine weitere Zwangspause im trockenen Bootshaus des Wassersportvereins in Radebeul.
Wir haben gut zweieinhalb Stunden bei der Mühle verbracht, wo uns nach einiger Diskussion der Lokalbesitzer in seiner Baracke Asyl gewährte und einen Tee servierte, um sich schließlich selber Schutz suchend von dannen zu machen. Blitze, Donnern und Regenrauschen unterhielten uns. Zwei Flaschen Wein, die wir in einem der Boote fanden, trugen zum Amüsement bei. Ob man nun abends in der Kneipe sitzt oder in einer Baracke an der Elbe - so groß war der Unterschied nicht. Langsam ließ der Regen nach und wir wagten uns in die Boote. Auf dem Wasser trafen wir nach und nach die anderen Boote. Das Wasser selber war deutlich gestiegen, transportierte streckenweise allerhand hinein gespülten Unrat.
Beinah verpassten wir den Anleger vom RC Neptun in Meißen, unser Ziel. Es landeten aber schließlich doch alle Boote und Ruderer unversehrt. Die Boote wurden gelagert, die Herberge Orange - ein ehemaliges Lehrlingswohnheim der Porzellanmanufaktur - konnte bezogen werden. Während sich alle trockneten und aufwärmten, wurden erste Überlegungen zur Fortsetzung der Fahrt angestellt. Das Gewitter hatte zwischen Dresden und Meißen Straßenschäden angerichtet, schon machten sich erste Sorgen bzgl. eines neuen Hochwassers breit. Der Fernseher lieferte die passenden Bilder, erwähnte weitere Unwetterwarnungen für den folgenden Tag. Diverse "Streichelhandys" mit verschiedenen Wetter-Apps wurden befragt. So wurde die Entscheidung getroffen, am folgenden Tag nicht zu rudern, sondern die Boote zu verladen und per Hänger nach Torgau zu transportieren, was unser nächstes Ziel war. Widersprochen hat angesichts der 74 km-Etappe mit Nass-werde-Garantie niemand.
Der Abend in Meißen war "zur freien Verfügung", ohne reserviertes Lokal oder sonstige geplante Aktivität. Das Ergebnis war, dass 16 von 20 Ruderern sich in derselben Pizzeria in der Meißener Altstadt wiederfanden. Im urigen Gastraum der Herberge Orange, die wir für uns alleine gemietet hatten, konnte noch ein letzter Gerstensaft zum Schlafen eingenommen werden - überwiegend zufrieden bei der Vorstellung, dass wir einen Ruhetag vor uns hatten.
im trüben abendlichen Meißen... |
...werden wir bei der Futtersuche fündig |
Abendstimmung nach dem Unwetter |