Wanderfahrt von Düsseldorf nach Dorsten
17. - 18. Juni 2023 - Bericht von Nina & Uta
Die Idee - Ein Tag auf dem Rhein... - ...und ein Tag auf dem Wesel-Datteln-Kanal - Gesamtansicht
Die Idee
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wusste das nicht und hat´s gemacht!
Seit einigen Jahren ist Christoph nicht nur Mitglied im Ruderverein Dorsten (kurz RVD), sondern ebenfalls im Düsseldorfer Ruderverein 1880 (kurz DRV) – man beachte die Position des Ds, das hier den feinen Unterschied anzeigt! Und während der DRV am Rhein-Kilometer 738 beheimatet ist, sind die Dorstener am Wesel-Datteln-Kanal Kilometer 25 Zuhause. Normalerweise fährt Christoph die Strecke zwischen seinen RVs mit dem Auto – aber: Warum nicht mal mit dem Ruderboot? Mutig `was Neues machen! Schnell waren Mitglieder beider Vereine bereit, das Experiment mit ihm zu wagen und die Jungfern-Wanderfahrt mit zu rudern.
Begrüßung durch den Fahrtenleiter |
Die Mannschaften vor dem Start in Düsseldorf |
Der Kanal zweigt bei Kilometer 813,24 vom Rhein ab, also 75,24 Kilometern auf dem Rhein und 25 Kilometer auf dem Kanal – eine ideale Distanz für eine 2-tägige Wanderfahrt am Wochenende, deren Herausforderung nur bedingt in der Anzahl der zu rudernden Kilometer, sondern eher in der Tatsache liegt, dass auf den 25 Kanal-Kilometern an zwei Schleusen die Boote umgetragen werden müssen und dass es dort keine für Ruderboote geeigneten Stege gibt! Freundliche Briefe und beharrliche Anrufe nach der Besichtigung der Strecke und der Schleusen im Februar brachten das Wasserstraßen- und Schiffsfahrtsamt nicht dazu, uns zu schleusen und so blieb der Wille, das Unmögliche möglich zu machen!
Bei strahlendem Sonnenschein ging es am 17. Juni in aller Frühe für ein Dutzend aus Dorsten mit dem Vereinsbus Richtung Landeshauptstadt, wo elf (Anmerkung: keine Fußballer und keine Kölner) warteten, um gemeinsam in gemischter Mannschaftsbesetzung unter Düsseldorfer Flagge mit Ruderbooten des DRV nach Dorsten zu rudern. Neuwasser für fast alle, entweder auf dem Rhein oder auf dem Kanal, fast 30 Grad, die Stimmung stand wie die Sonne am blauen Himmel.
Ein Tag auf dem Rhein...
Highlights erster Tag:
- Sightseeing in Düsseldorf vom Rhein aus, Industriekultur und Schornsteine in Duisburg, Berg- und Talfahrer, kleine und große Wellen und viel, viel Durst.
- Ullas kreativ verpackte Päckchen mit Nützlichem für unterwegs.
- Der schattige Picknickplatz und allerlei Köstlichkeiten aus „neuen“ Schläuchen (wasserdichten Seesäcken). Der Wassernachschub, den der Landdienst organsiert hatte – obwohl (O-Ton): „Bei Aldi war ich kurz davor, Wasserpistolen zu kaufen. Aber ich hatte einfach zu viel Angst vor dem Massaker.“
Mittagspause in Duisburg-Homberg |
Picknick im Schatten |
- Tagträume von Speisen, Eiscreme mit und ohne Schlagsahne, Früchten und gutgekühlten Getränken aller Art.
- Das Gelände der Kanu-Gesellschaft in Dinslaken-Voerde, die hilfreichen Hände und die zusätzliche Muskelkraft der „Männer“ einiger Dorstener Ruderinnen – hipp-hipp-hurrah!
- Die Kiste Bier – gut gekühlt und just in time!
- Die Dusche im Hotel Niederrhein und das gemeinsame Abendessen in der Arche in Voerde mit Blick auf den Rhein.
...und ein Tag auf dem Wesel-Datteln-Kanal
Highlights zweiter Tag:
- Das Frühstück im Hotel lässt keine Wünsche offen und gibt Kraft für den Tag. Die letzten 14 Rhein-Kilometer bevor es in den Wesel-Datteln-Kanal geht. Die Spannung steigt, denn direkt nach 1,85 km kommt die Schleuse Friedrichsfeld.
Start am 2. Tag |
Boote werden zu Wasser getragen |
- Das Gefühl, das der Fahrtenleiter und wir alle haben, als alle vier Boote ohne Steg vor der Schleuse Friedrichsfeld aus dem Wasser gehoben waren und jedes einzeln die 80 Stufen der Treppe heraufgetragen, die 350 Meter zwischen der Ausstiegs- und der Einstiegsstelle auf der Straße geschoben und wieder zu Wasser gelassen war. Unbeschreiblich! Befreiend, beglückend, los-gelöst und sehr verbindend! Ein Moment, den du lange im Kopf hast …
Treppen an der Schleuse Friedrichsfeld
- Entspanntes Rudern zwischen den Schleusen. Kaum Schifffahrt und volle Konzentration: ruhiges Rollen in die Auslage, Blätter setzen, wusch, sauber aushebeln, langsam vorrollen und wieder einsetzen – Wellnessrudern zur Belohnung.
- Kaffee und Kuchen an der Schleuse Hünxe - vorbereitet von Christines Eltern und Utas Vater, auch wenn der Wachhund an der Schleuse das nicht so mochte!
Umtragen der Boote an der Schleuse in Hünxe |
Kaffeepause an der Schleuse |
Beim Ruderverein in Dorsten angekommen |
Idyllische Campingplätze, einige SUPs und viele Schwimmer kündigen die letzten Kilometer der Tour an – wir kommen in bewohnte Gebiete. Schon ist der Dorstener Steg in Sicht und alle denken nur an ein erfrischendes Bad im Wesel-Datteln-Kanal. Hilfreiche Hände machen auch hier ein schnelles Ende, Boote sind geputzt und verladen. Wir grillen und gute Gespräche zwischen den Mitruderern und der Helfertruppe bilden einen gelungenen Abschluss dieser Erstlingstour.
Wir sind uns einig: Das machen wir nochmal, so oder ähnlich – warum soll man auch aufhören, wenn es so schön ist!