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Ruderverein Dorsten e.V.


Sommerpause - nein Danke! Dorstens Ruderer vor internationalen Aufgaben - 23.07.2015

Während der Trainingsbetrieb bei den Ruderern am Wesel-Datteln-Kanal nach den Deutschen Meisterschaften noch bis Anfang August weitestgehend ruht, stehen Carolin Doerfler, Christopher Reinhardt, Charlotte Reinhardt, Jason Osborne und Cedric Kulbach noch voll "im Saft". Denn für diese vier Dorstener geht es diesen Sommer noch um internationale Ehren bei Weltmeisterschaften.

Aktuell begonnen haben die U23 Weltmeisterschaften im bulgarischen Plovidiv. Hier startet Cedric Kulbach im Leichtsgewichts Männer Doppelvierer. Über starke Saisonleistungen hatte sich der 22-jährige Student für die U23 Nationalmannschaft empfohlen. Auch wenn er aufgrund seines Studiums seine Zelte vorrübergehend in Karlsruhe aufgeschlagen hat und dort auch für den Karlsruher RV Wiking an den Start geht, hat er seine rudersportliche Heimat in Dorsten. Denn jahrelang war er Teil der erfolgreichen Trainingsgruppe um die Müller-Brüder, Charlotte Reinhardt oder Tim Knifka, die etliche Meisterschaftsmedaillen in die Lippestadt holten. "Er hat es sich einfach verdient. Jahrelang stellte er sich hinten an, trainierte viel und gut und holt sich jetzt die Lorbeeren. Ich freue mich für ihn", sagt Sebastian Schmelzer vom RVD-Trainerteam zur Entwicklung seines ehemaligen Schützlings.

Auf die U19-Weltmeisterschaften, die Anfang August in Rio de Janeiro stattfinden, bereiten sich in Berlin derzeit Carolin Doerfler und Christopher Reinhardt vor. Auf der Olympiastrecke von 1936 bereitet sich die U19 Nationalmannschaft schon seit Anfang Juli auf die große Aufgabe in Übersee vor. Carolin wird im deutschen U19-Frauenachter an den Start gehen, Christopher im U19-Vierer ohne Steuermann. Um sich einen Platz im Boot zu sichern, musste Carolin zunächst durch die Mannschaftsbildung, bei der etliche physische, medizinische und athletische Testreihen absolviert werden müssen. Diese überstand die 18-jährige Abiturientin aber mit Bravour, so dass der Platz im Achter sicher ist.

Als Deutscher Meister im Vierer ohne Steuermann brauchte Christopher Reinhardt hingegen nicht durch die Mannschaftsbildung. Er galt als gesetzt in dieser Bootsklasse und startet in Rio in genau der Besetzung, mit der er bereits erfolgreich in der Saison gewesen ist. Unter professioneller Anleitung werden täglich bis zur vier Trainingseinheiten an Land und auf dem Wasser absolviert. Am 1. August geht es für die U19-Nationalmannschaft dann über den "großen Teich": Einige Tage bleiben dort, um sich in der Laguna Rodrigo de Freitas auf die WM-Rennen vorzubereiten und sich erste Eindrücke von der Millionenmetropole am Zuckerhut zu schaffen. Trainer Sebastian Schmelzer und Thomas Doerfler werden als "Regattatouristen" ebenfalls vor Ort sein.

Das Ziel Rio de Janeiro haben auch Charlotte Reinhardt und Jason Osborne. Allerdings für die Olympischen Spiele, die genau in einem Jahr dort stattfinden. Doch bis dahin liegt vor beiden noch viel Arbeit. Als nächstes stehen Anfang September die A-Weltmeisterschaften im französischen Aiguebelette an, auf die sich beide derzeit intensiv vorbereiten. Charlotte wird dort mit dem deutschen Frauenachter an den Start gehen, der für die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele mindestens den fünften Platz belegen muss. Osborne, der sich für einen Platz im Leichtgewichts-Doppelzweier bewirbt, müsste mindestens Platz elf belegen, um das Boot für Rio zu qualifizieren. Gelingt das nicht, gibt es im Juli 2016 noch die Chance bei einer Qualifikationsregatta in Luzern. Dort werden dann die letzten Tickets vergeben. Für die beiden Dorstener, die eigentlich noch der U23-Altersklasse angehören, eine ungewohnte Drucksituation. "Es geht um die Wurst, jeder versucht noch auf den Dampfer nach Rio aufzuspringen. Da wird viel diskutiert und Unruhe gestiftet. Aber auch damit muss man lernen umzugehen", kommentiert Schmelzer die momentane Entwicklung im Frauenbereich und Leichtgewichtsbereich der Männer.