Für Dorstens Juniorenruderer ging es am Pfingstwochenende zur Internationalen Juniorenregatta nach Hamburg, um sich dort den letzten Schliff für die in drei Wochen stattfindenden Deutschen Jugendmeisterschaften zu holen. Wenig meisterlich waren die Bedingungen auf der Regattastrecke in Hamburg-Allermöhe. Wellen mit Schaumkronen und starker Schiebewind machte es den Booten nicht leicht Bestleistungen abzurufen. Die meisten Probleme damit hatte U19 Ruderer Benedikt Müller. Mit seinem Krefelder Zweierpartner verpasste er knapp die Qualifikation für die gesetzten Läufe und die damit verbundende Chance für die Junioren WM nominiert zu werden. Ein wenig besser lief es am Sonntag im Achter des TEAM NRW. Hier würde Müller guter Fünfter, ein Ergebnis was in Richtung Meisterschaft noch hoffen lässt. Dennoch schaut Dorstens Cheftrainer Uli Wyrwoll optimistisch nach vorne: "Benedikt wird seine Chance noch bekommen, nur schade, dass es dieses Jahr noch nicht geklappt hat."
Besser lief es für die U17 Ruderer. Für die erste Überraschung sorgten Malte Enbergs und Aaron Jauer. Im Training hatte man entschieden sich zukünftig alleine auf den Zweier ohne Steuermann zu konzentrieren, der bei den letzten Regatten schon vielversprechende Ansätze zeigte. Spontan hatte Trainer Sebastian Schmelzer noch einen Doppelzweier gemeldet, der in Hamburg dann prompt überraschte. Souverän trotzten Enbergs/Jauer den Wellen und kamen mit einem Start-Ziel Sieg als erstes Boot ins Ziel. Damit hätte man sich am Sonntag für das A-Finale der Top 6 qualifiziert. Pech nur, das man hierfür nicht gemeldet hatte. "Wir waren total überrascht und hatten damit überhaupt nicht gerechnet", so Schmelzer nach dem Rennen. "Der Fokus bleibt jedoch beim Zweier ohne Steuermann". Hier fuhren beide zwei gute Rennen und konnten den Abstand zur Spitze deutlich verringern.
Malte Enbergs und Aaron Jauer im Zweier
Auch der zuletzt in Köln siegreiche Doppelzweier mit Malte Tewes und Tim Bauerle (RC HANSA DORTMUND) war am Start. Wie in Köln brauchten beide am Samstag ein Rennen um in die Regatta hereinzukommen, zu neu sind noch die Abläufe und Eindrücke bei den "Großen". Sonntag zeigten beide wieder ein beherztes Rennen und sicherten sich Platz drei in ihrem Lauf.
Trotz zuletzt auch überzeugender Auftritte im Einer startete Christopher Reinhardt in Hamburg nur noch im Doppelvierer mit Steuermann des Nachwuchsstützpunktes Dortmund. Zu wichtig war dem Trainerduo Schmelzer/Kowert (Dorsten/Dortmund) diese Bootsklasse, denn nach den starken Auftritten in Köln setzt man hier nun alles auf eine Karte. Zum ersten Mal waren in dieser Saison alle Doppelvierer am Start, mit denen auch auf den Meisterschaften zu rechnen ist. Samstag haderten Schlagmann Lukas Föbinger, Dragan Stankovic, Johannes Rentz, Christopher Reinhardt und Steuermann Felix Heinemann ein wenig mit den Bedingungen und wurden nach einer starken Startphase Zweite, mit 5 Sekunden Abstand deutlich hinter dem favorisiertem Boot aus Potsdam. Sonntag legte das Ruhrgebiets-Quartett dann wiederum los wie die Feuerwehr. Zur Streckenhälfte lag man mit gut einer Länge Vorsprung vor den Booten aus Potsdam und Magdeburg, im Endspurt zog aber Potsdam mit einer technisch sehr starken Leistung am Boot aus Dortmund/Dorsten vorbei. Mit Vorfreude auf ein packendes Finale geht es nun in die heiße Vorbereitungsphase auf die Jugendmeisterschaften. "Diesem Boot traue ich alles zu" so Sebastian Schmelzer.
Der B-Junioren-Doppelvierer vom Stützpunkt Dorsten mit Bootstrainer Sebastian Schmelzer (Mitte) und Bugmann Christopher Reinhardt (Zweiter von rechts)
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