Der erste Tag sollte der Hinfahrt ins 36 km entfernte Leer auf Soeste und Jümme vorbehalten sein, tags darauf wollten wir zurück rudern. Mit einem Vierer und einem Zweier nahmen die acht Ruderer die Herausforderung an. Das Wetter war bestens, bei der Anreise hatte es dagegen ordentlich geschüttet. Unser Geburtstagskind und VL Sabine sowie Andrea sollten die Ruderer auf dem Rad bis nach Leer begleiten.
Fernab der Küste mischte sich aber „Tante Tide“ ins Geschehen ein. Das Gezeiten-Geschehen in den friesischen Kanälen ist mit jedem Kilometer mehr stark zeitversetzt. Da wir starken Gegenwind hatten, hätten wir noch früher losrudern müssen, um die geplante Strecke ohne Gegenströmung bewältigen zu können.
Waren wir noch mit leicht ablaufendem Wasser - aber öfters frischem Gegenwind - losgefahren, so schlug das Strömungsbild nach knapp zwei Dritteln der Strecke unvermittelt ins Gegenteil um. Wir konnten eben noch einen der wenigen Stege in der Nähe eines Lokals ansteuern und uns dort verköstigen. Die Radler - also nicht die im Glas - waren tatsächlich bis Leer gekommen und schickten per Whatsapp kleine Videoschnipsel von einer irrwitzigen Gegenströmung nahe der Seeschleuse vor dem Hafen von Leer. Dagegen hätten auch kräftige Ruderer keinen Stich gemacht und wir waren immerhin noch etwa 10 km von diesem Punkt entfernt.
So wurde die Pause ausgekostet, bis wir wieder mit den Radfahrern vereint vor der Weiterfahrt einen der zahlreich mitgeführten Kuchen vertilgen duften. Plan B hieß: zurück nach Barßel, immerhin auf einem anderen Weg als wir gekommen waren, der Leda entlang. Das auflaufende Wasser plus Schiebewind trieben uns an manchen Stellen wie den Korken aus der Flasche, so dass der Rückweg vergleichbar einfach zu rudern war. Aber was heißt das schon, immerhin hatten wir an diesem Tag ungeplant satte 49 km gerudert, was doch nicht wenig über unserem Wohlfühl-Limit einer Tagesetappe lag.
Nach der Tour holten wir noch die zwischengeparkten Autos am Bahnhof in Apen ab, denn sie wurden ja nicht für die geplante Rückfahrt benötigt. Dann ging es zu Burger und Steaks im Hafen.