Ruderverein Dorsten - Wanderfahrt rund um Groningen (Niederlande)

13. Mai - 20. Mai 2012 (über Chr. Himmelfahrt)

Fahrtenbericht von Rüdiger, Ingrid, Jochen Z., Sabine & Hartmut


Vorwort zum Fahrtenbericht

Die Fahrt beginnt. Die Teilnehmer begrüßen Sonntagnachmittag einander vor Ort. Etwa binnen 30 Minuten trudeln wir aus unterschiedlichsten Himmelsrichtungen im Simplon Jongeren Hotel in Groningen ein. Die Vorfreude ist groß. Doch noch vor dem ersten Kilometer am Montagmorgen trübt sich die Stimmung kurz ein, als die Frage laut wird: "Wer schreibt diesmal den Fahrtenbericht?". Fahrtenleitung und Immer-wieder-mal-Schreiber sowie Homepage-Bastler enthalten sich freundlich, ist doch ohnehin eine neue "Schreibe" für den Leser immer die Beste! Man möchte ja stets was Neues bieten. Klar kann man auch ohne Bericht daherrudern, aber das Werben für unsere Touren sowie das Wachhalten der Erinnerungen selbst nach Jahren rechtfertigt den kleinen Aufwand hierfür immer.

Hui, wie sie alle rufen... Eine Woche plaudern, lachen, miteinander Spaß haben - das fällt uns allen nicht schwer, aber ein paar Anekdoten in Schriftform hinterlassen scheint dann doch für viele unter uns schier unvorstellbar. Martin hat die rettende Idee: einmal schlicht unter den potentiellen Kandidaten abgezählt erhalten sechs von uns den Auftrag, für jeweils einen Tag zu schreiben.

Samstagabend - die Fahrt ist vorbei. Wer sollte nochmal für welchen Tag schreiben? Namen werden notiert - erst daheim merke ich einen Fehler in den Notizen (Jochen S. ist doch in Urlaub), ein anderer Text ist auch zwei Wochen später nicht geschrieben. Letztendlich fülle ich die Lücken und schreibe für Dienstag und Sonnabend die fehlenden Teile.

Wer weiterliest kann feststellen, dass Martins Idee eine gute war. Die Texte formen einen vielseitigen Text, der zu bunten Bildern Zeugnis von einer wunderbaren Tour abgibt, auch wenn das Wetter in dieser Maiwoche doch etwas kälter war als gewünscht.

Viel Spaß beim Lesen, Stöbern und Erinnern

Hartmut



Montag: Irrfahrt nach Baflo

Noch 0,5 km bis Baf(fa)lo... Hurra, wir hatten es fast erreicht, das Ziel der morgigen Mittagspause! Doch heute wollten wir da gar nicht hin! "Warffum 8km" Das Schild gab es auch, aber es wies in die andere Richtung. Alles zurück? Jetzt? 18.15 Uhr? Mit den zitternden Steuerleuten? Wie konnte es dazu kommen?

Am Sonntagabend waren die Teilnehmer an Martins Groningen-Tour in der Jugendherberge, dem Simplon Jongeren Hotel eingetroffen. Aus Berlin, Hamburg, Nürnberg, Köln und natürlich aus Dorsten. Ein kurzer Abendspaziergang durch die Innenstadt führte uns zum Groninger Ruderverein KGR Hunze. Von der Altstadt war leider nicht viel zu sehen, da jeder freie Platz durch Fahrgeschäfte der Maikirmes zugebaut war.


Durchgang zum Hotel

Kunst in der Männer-WG

bei den Damen ist nur wenig mehr Platz

Treff am Eingang...

...und Aufbruch zum Ruderverein

erste Stadterkundung

Im Ruderclub empfingen uns Astrid und Marianne, die uns als Landeskundige auf den Fahrten begleiten sollten. Nach den ersten Besprechungen und einem Rundgang durch das Bootshaus wurde das reichhaltige chinesische Buffet angeliefert. Der Rückweg zur Jugendherberge half, die Menge zu verarbeiten. Die Gruppe zog sich auseinander, aber alle fanden den Weg zurück, denn am nächsten Morgen fehlte keiner. Im 6er Zimmer hatte jeder sein Bett und einen Stuhl für das gesamte Gepäck, aber wir wollten ja ohnehin die meiste Zeit auf dem Wasser sein.


kurzes Verweilen über der Gracht

Abendessen im Verein

ein schöner Clubraum

Martin gefällt es hier

erster Stegbesuch

Heidi, Gunnel und Astrid

Nach dem Frühstück trennten sich um 8:30 Uhr die Wege. Die Hauptgruppe ging den bekannten Weg zum Ruderverein, während Martin, Peter und Rüdiger mit drei Privatwagen zu einem kostenlosen P&R-Parkplatz am Rande der Stadt fuhren. In Groningen selbst war das Parken teuer und außerhalb der Parkhäuser auf zwei Stunden beschränkt.


Diesmal geht es mit Gepäck...

...wieder quer durch die Stadt

Der Steg ruft!

Als alle im Verein versammelt waren, ging es voller Tatendrang hinunter in die Bootshalle. Suchende Blicke, nervöses Absuchen der Halle. Wo war eines der reservierten Boote? Auf dem Wasser! Jugendliche hatten es sich für eine Ausbildungsfahrt genommen. Sie wurden heran gewunken und mit einiger Verzögerung starteten die drei Vierer zur ersten Etappe.


Ingrid vor dem Verein

Astrid ruft zur...

...Besprechung der Tagesetappe

Landdienst Peter orientiert sich

das vermisste Boot legt an

"Jetzt geht's lo-hoo-oos!"

Ein kurzes Stück an der Stadt und ihrem Bahnhof vorbei, unterbrochen von einigen technischen Halten, etwas Industrie an den Seiten und dann ab nach Backbord durch eine kleine Selbstbedienungsschleuse. Das platte Land begleitete uns von da ab. Anfangs gerade Kanäle und nur wenige Kurven, die die Steuerleute vor größere Aufgaben stellten. Aber die vielen Brücken! Sie stellten für die Seen-Ruderer doch eine größere Herausforderung dar und mit der Zeit mussten auch immer öfter engere Kurven gemeistert werden.


wir legen ab...

...und lassen Groningen hinter uns

in der ersten Schleuse

Am vereinbarten Campingplatz wartete der Landdienst. Doch die Mittagspause wurde auf die Zeit nach dem Passieren der nicht weit entfernten - bedienten - Schleuse verschoben. Und dann lagen wir vor der Schleuse. Irgendwann kam der Schleusenwärter. Zentimeter um Zentimeter hoben (und senkten) sich die Schleusentore, als wollten sie keinen aufwecken. Mittagspause nach der Schleuse? Nein, der Steg war zu klein und schlecht von mehreren Booten anzusteuern. Also weiter!


die 2. Schleuse wird "geschmiert"

Peter aus ungewohnter Perspektive

Heidi & Claus haben alles im Griff

Wir ließen einen nicht sehr glücklichen Landdienst hinter uns und sollten ihn erst am Abend wiedersehen. Weiter ging es. Mitten in der Weite des platten Landes eine schmale Brücke für Fußgänger und Fahrräder. Rechts davor ein kleiner Steg und dahinter ein relativ niedriges Ufer zum Anlegen. In der Ferne waren Autos zu hören und sehen, aber wir waren für Peter unerreichbar. Picknick im Grünen! Ein paar Radfahrer störten unsere Ruhe. Gestärkt machten wir uns auf die Weiterfahrt, wieder vorbei an Windmühlen und kleinen Ortschaften. Manchmal wurden wir aufgeschreckt, wenn ein Auto scheinbar über die Wiesen auf einer für uns unsichtbaren Straße donnerte.


Endlich Landgang...

...mitten im grünen Nichts

praktisches Pausenmobiliar

Jochen genießt den weiten Blick

Fußgängerbrücke

auch das Boot hat Pause

An jeder Abzweigung hielt das führende Boot und wartete auf die anderen. Fast immer wies die "Chefin" den richtigen Weg. Nur nahe dem Etappenende - wir waren in Onderdendam dem Pfeil "Warffum 7 km" gefolgt - fuhren wir falsch. Eine Linkskurve, dann ein Abzweig nach rechts unter einer Brücke hindurch. Wohin? Der Pfeil (Warffum 4 km) am Backbordufer stand schief und zeigte die Richtung nicht genau an. "Geradeaus!" hieß es nach kurzer Überlegung. (Anm.: Keiner der drei Steuerleute warf einen Blick auf die mitgegebene Karte, die nach der Hälfte der letzten Strecke deutlich einen scharfe Biegung nach Steuerbord verzeichnete).


Sabine und Ingrid sind wieder fit

nächstes Foto - mal wieder...

...in einer Schleuse

Nun lagen wir also vor Baflo! Was tun? "Erst einmal da hin! Da ist auf der Karte eine Slip-Anlage eingezeichnet!" Zurück wollten die Wenigsten, waren wir doch schon gut acht Stunden unterwegs gewesen. Etwas unmotiviert ruderten wir weiter, unterquerten eine Eisenbahnbrücke und sahen den Ort vor uns liegen. Eine Slip-Anlage, eine schöne Wiese zum Lagern der Boote. Hinter uns ratterte ein Triebwagen über die Brücke. Sollte es auch einen Bahnhof für die Bahnfahrt nach Groningen geben?

Zuversicht machte sich breit, doch Astrid war es zu riskant, die Boote einfach auf der Wiese abzulegen. Zusammen mit Rita machte sie sich auf den Weg, um bei Einheimischen eine sichere Lagermöglichkeit zu erkunden. Der Gartenbau auf der anderen Seite der Straße öffnete dann auch sein Tor und wir konnten die Boote auf das Gelände tragen. Während die Boote ins sichere Lager gebracht wurden, nutzte Rita die Zeit, per Telefon das bestellte Essen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Der Landdienst war inzwischen auch herantelefoniert worden.


Anleger in Baflo

hübsch hier - nur nicht geplant

wir machen uns auf zum Bahnhof

Als die Boote verstaut waren, gab Martin bevor er mit dem Landdienst nach Groningen fuhr die Parole aus: "Ab in die Bahn und direkt und ungeduscht zum Lokal." Glücklicherweise dauerte es etwas bis der Zug kam, denn vor die Bahnfahrt hatte die Bahngesellschaft den Fahrkartenautomaten gestellt. Ohne holländische Begleitung hätten wir wahrscheinlich noch eine Stunde davor gestanden und versucht eine Fahrkarte zu lösen. Nach kurzer Bahnfahrt, einem kleinen Spaziergang und mit großem Hunger standen wir etwas verschwitzt vor dem Lokal.


Wer bändigt den Automaten?

Unterwegs steigt die Vorfreude...

...auf ein leckeres Abendessen

Das sehr schmackhafte indische Essen war in kurzer Zeit verspeist. Alle waren zufrieden, nur Martin musste sich mit neuen Problemen beschäftigen. Für den nächsten Tag musste die Planung wegen vorzeitiger Abreise und gesundheitlicher Probleme verändert werden. Martin bewältigte das alles mit großer Gelassenheit.

Rüdiger



Dienstag: ereignisreich nach Groningen

Was für ein aufregender Tag... Sollte es an der frischen Erinnerung an diesen Tag liegen, dass niemand ihn (be)schreiben wollte? Ja, es war was los an diesem Dienstag und dem Chronisten fällt es nicht leicht, dies ohne allzu große Ausschweifungen in Worte zu fassen.

So vertrackt wie der letzte Tag endete, fing der neue an. Waren es gestern die Boote, die sich verfuhren, so schafften wir es diesmal mit der Bahn im Anflug auf Baflo und fuhren prompt mit der erstbesten Bahn in eine abzweigende Richtung. Irgendwo wieder zurück und umgestiegen hielt sich der Verzug dann aber doch in Grenzen und am Bahnhof in Baflo wurden noch letzte "Besorgungen" erledigt - Frühstückskaffee verklappen und Souvenirsöckchen für empfindliche Rudererhände kaufen (als "Überzieher" für die Gummigriffe der Skulls).


Aufbruch am Hotel

auf Irrfahrt in der Bahn schaffen...

...wir es irgendwie nach Baflo

Derweil hatte Martin per PkW über Land noch Umwege gemacht, u.a. ein hochprozentiges Dankeschön für den Besitzer der Gärtnerei besorgt, der uns so freundlich wie unkompliziert die Boote bei sich nächtigen ließ. In Baflo kamen ihm dann irgendwann Zweifel, wo denn bloß die Ruderer geblieben seien.


Bootslager in der Gärtnerei

Gunnel hält ihr Schiff

Hartmut auf Schlag

Einmal versammelt ging es dann aber doch los. Das Wetter war leidlich durchwachsen. Hatte ich in meinem Boot wohl auch den kurzen Starkregen bemerkt, der die Tropfen aus der Wasseroberfläche wieder hochschnellen ließ, so wusste die Mannschaft eines anderen Bootes später gar von Hagelschlag zu berichten, was bei ein paar hundert Metern Abstand schon mal unterschiedlich bemerkt wird - eben Aprilwetter mitten im Mai.


Helga am Steuer und...

...Anita und Claus im Vorschiff

Boote im Platzregen

In Garnwerd legten wir für die Mittagsrast an schmalen Bootsstegen vor einem Lokal an. Für jeden Vierer eine eigene Planke von etwa einem halben Meter Breite in eben dieser Höhe über dem Wasser - für Ruderboote nicht so toll. Während ich - gerade ausgestiegen - schon mit der Balance kämpfte, ertönte hinter mir ein kurzer Schrei vertrauter Stimme gefolgt von einem ebenso vernehmlichen Platscher. Sabine hatte Rüdiger aus dem Boot helfen wollen, dieser rutschte aber auf den Exkrementen einer nicht mehr anwesenden gemeinen westfriesischen Deichente aus und verlor das Gleichgewicht. Letztendlich hatte Rüdiger sich schmerzhaft das Bein geprellt und Sabine lag im Wasser. Ohne Grund unter den Füßen und nur mit gemeinsamen kräftigen Händen konnte Sabine aus dem kalten trüben Wasser gefischt werden, so dass ihr die unter diesen Umständen spektakuläre Rettung noch einige blaue Flecken bescherte. Hier und da eine Leiter an den Stegen wär hilfreich gewesen, so etwas könnte auch schlimmer enden...

Glück im Unglück: im Restaurant, wo wir ungeachtet unseres mehr oder minder nassen Outfits auf das Herzlichste aufgenommen wurden, konnte Sabine gleich heiß duschen und sich umziehen. Auch durften wir eine Ladung mit den am ärgsten vom Regen und Kanalwasser betroffenen Kleidungsstücken in einen Wäschetrockner packen.


nasser Einzug ins Lokal

Sabine - erst gebadet, nun geduscht

die Boote an den schmalen Stegen

Jochen und Rüdiger nehmen Abschied

alle sind nun sehr vorsichtig

auch Sabine wagt sich wieder

Was zu Futtern und heiße Getränke erledigten dann den Rest und hätte Rüdiger sich nicht so wehgetan, wär alles halb so wild gewesen. Unser begleitender "Schiffsarzt" Claus sah sich das gründlich an, aber Rüdiger konnte nicht mehr weiterrudern und wurde vom Landdienst ins Hotel begleitet. Planmäßig war dagegen der Abschied von Jochen S., der sich mit Martins Auto auf die Heimreise zum anschließenden Italienurlaub begab.


Wir verlassen Garnwerd mit
neuem Schwung

warten vor einer Schleuse...

...bis es hineingeht

Claus hat Anker geworfen

Bald zurück in Groningen...

...halten wir nochmal für Fotos

Panorama am Rand der Innenstadt Groningens

Claus grüßt den Verein in Sichtweite

Martins Boot legt an

wir sind noch in der Warteschleife

Die zweite Hälfte nach Groningen rein verlief jedenfalls trocken und auch etwas sonnig ohne weitere Zwischenfälle. An den Ufern bot sich genügend Abwechslung für's Auge und manch schöne Ansicht von Groningen. Martin hatte auch für jedes Boot ein Fläschchen zur Stärkung besorgt und spätestens jetzt auf dem Steg am Ziel der Etappe wurden hiervon die letzten Reserven feierlich vernichtet.


Boot säubern und dann...

...werden Reserven vernichtet

Hauptsache flüssig!

Martins Damenteam

Katzen haben es gut in Groningen

Ahnt jemand, wofür Martin
diesen großen Sack braucht?

Hier war er jedenfalls gerade

Rückmarsch zum Hotel

einmal mehr über die Maikirmes

Einmal mehr durch die Stadt spaziert und geduscht versammelten wir uns zum Abendessen erstmals im Eetcafé unserer Herberge, wo wir recht gut bekocht wurden - ein leckeres Schnitzel machte heute den Auftakt. Noch ein Bierchen draufgespült war die Grundlage für einen erholsamen Schlaf gelegt.

Hartmut



Mittwoch: Radtour & Stadtführung

Wer Martins Wanderruderfahrten kennt, der weiß, dass nicht nur gerudert wird, sondern immer auch eine Abwechslung eingeplant ist. So waren am Mittwoch eine Fahrradtour und anschließend eine Stadtführung vorgesehen.

Ich hatte mich schon gefragt, ob der Fahrradverleih ausreichend Räder für eine größere Gruppe, wie wir es waren, haben würde. Möglicherweise müssen ältere "Gurken-Räder" aktiviert werden? Dann war ich aber sehr beeindruckt, als wir an der Verleih-Station ankamen und dort eine riesige Fahrrad-Garage antrafen, die locker dreißig solcher Gruppen hätte ausstatten können.


kurz unterstellen: Wetter unbeständig

Wir übernehmen unsere Räder...

...in dem riesigen Fahrradverleih

Als für jeden das passende Rad gefunden war, hielt Martin noch eine kleine Ansprache mit folgendem Inhalt: "Die Gruppe bleibt immer zusammen und Jochen (mit seiner roten Jacke) radelt immer am Schluss. Wenn jemand anhalten muss, hält Jochen auch an und die Gruppe achtet immer darauf, dass der Jochen da ist."


Fahrradparkhaus am Bahnhof

letzte Vorbereitungen

Heidrun ist startklar

Der Plan scheiterte aber irgendwie bereits ganz am Anfang! Als ich meine Tasche auf dem Gepäckträger befestigt hatte, sind die anderen bereits losgefahren. Jochen hatte, wie aufgetragen, gewartet und so sind wir zu zweit dem Pulk von Radfahrern hinterhergefahren.


Die Gruppe wartet - die ersten
sind schon abhanden gekommen

Anita hat aber noch alle Finger

Was soll's - wir fahren los

Bald zerstreuten sich die Radler und wir stellten fest, dass niemand aus unserer Truppe dabei war und dass wir die anderen aus den Augen verloren hatten. Zum Glück hatte Gunnel, die die Fahrradtour ausgezeichnet vorbereitet hatte, am Abend vorher jedem einen Plan mit der Route verteilt und kurz erklärt, wie wir "nach Zahlen" radeln würden. Wir studierten also die Karte und machten uns auf die Suche nach der nächsten Zahl.


Sammeln an einer Kreuzung

Sabine schiebt ein bischen...

...die Gruppe steht eh gerade

Nachdem wir das System verstanden hatten, klappte es ganz gut und Jochen und ich machten eine fröhliche Zwei-Personen-Radtour. Wir hatten uns überlegt, dass wir die anderen am vorgesehenen Mittagspausen-Punkt treffen würden. Schön, dass ich mit Jochen so eine angenehme Begleitung hatte und die eine oder andere Vogelstimme kennengelernt habe!


Das verlorene Pärchen am Horizont

Martin lässt sich berichten

Fahrradtouren mit System

bald wird es auch mal einsam

Über freies Feld in Regen und Wind

...erreichen wir den nächsten Ort

Vermutlich war es eine glückliche Fügung, dass es eine kleine Panne an Helgas Rad gab, die die Weiterfahrt der Gruppe verzögerte. So trafen Jochen und ich wieder auf den Rest der Truppe und es gab ein großes Hallo, da keiner mehr mit uns gerechnet hatte. Ab diesem Zeitpunkt klappte auch Martins Plan vom Zusammenbleiben der Gruppe und wir konnten alle zur Pause in Zuidlaren einkehren. (Gutes Timing, da der leichte Nieselregen gerade in richtigen Regen übergegangen war!)


fast ist unsere Route unpassierbar

draußen noch rasch alles ordnen

glückliche Einkehr ins Warme

Nach der Pause verabschiedeten sich Heidi und Claus, die nachmittags wieder abreisen wollten. (Rüdiger hatte sich bereits nach dem Frühstück auf den Rückweg nach Hamburg begeben.) Die Rückfahrt verlief ohne Zwischenfälle und endete mit einem großen Kuchen-Einkauf beim örtlichen Spezialitäten-Bäcker.


Abends fand dann noch die geplante Stadtführung durch Groningen statt. Die Stadt hat mir gut gefallen und es ist interessant, wie hier alte und neue Gebäude kombiniert wurden.


Shop der Touristinformation

das neue Stadthaus...

...und das alte gegenüber

Führung am Stadtmodell

Blick in den Kirchhof

beliebtes Künstlerdomizil

Turm der Martinikirche

ein Hof, der alte und neue Bauten verbindet

die Universität

Foyer der Uni

Glasfenster im Treppenhaus

festlicher Saal für Feierstunden

die moderne Bibliothek

Speichenschmuck: Kronkorken

Zum Abendessen in "unserem" Eetcafe waren dann auch die Fahrtenteilnehmer eingetroffen, die Mittwoch anreisen wollten (Antje, Gisela, Friederike, Wolfgang, Rudi und Mark). So war auch der ruderfreie Tag rundum gelungen und eine schöne Ergänzung zu den Rudertagen.

Ingrid



Donnerstag: Appingedam

Heute geht's nach Berlin-Potsdam. Zur Schlossbesichtigung! Zunächst aber zum Ruderhaus, also zu Fuß quer durch Groningen. Diese Radfahrer! Nebeneinander fahrend gehört ihnen alles was wie eine Straße aussieht. Am Ruderhaus verteilen sich die Mannschaften, zum Teil mit den Neuankömmlingen gemixt, auf drei Vierer und einen Zweier. Die Vierer - recht sportlich-schmal - der Zweier ähnelt mehr einer Badewanne.


Uta und Christoph neu dabei

ein Ruderboot in der Gracht

am Vismarkt

im Clubraum des KGR Hunze

Treff zur Etappenbesprechung

in der Bootshalle

Stau am Steg

Gisela und Rita

Antje, Rudi und Jochen

Friederike und Ingrid...

...wurden hier gerade fotografiert

Hartmut mit Rudersöckchen am Griff

Gisela genießt jeden Schlag...

...und Rudi geht es nicht anders

Rita am Steuer

Schleusen, Angler, Reiher, Greifvögel und viel, viel "Grün" sind unsere Begleiter bis zur Mittagsrast, eine Entwässerungsschleuse mit dem Namen "Sans Souci". War also nix mit der Schlossbesichtigung. Nur der Name!


alle Boote beisammen

markantes Hochhaus am Stadtrand

Warten vor der Schleuse

Utas Schleusenpremiere

der breite Zweier liegt sehr sicher

ein langer gerader Kanal
erwartet uns

in den kleinen Kanälen sind wir
meist alleine unterwegs

flache Brücke - hinlegen und
Nase einziehen

Sabine entdeckt was in der Pause

Landgang vor dem Schildmeer

Christoph hat Spaß

Bootsparkplatz

der letzte Vierer legt an

Jochen und sein "Schloss"
(im Hintergrund)

Blick von der Brücke

aller Proviant muss raus

Martin verteilt Kuchenreserven

Uta, Christoph & Helga

soviel Erholung muss sein

Start unter der Brücke

Marianne geht auf Schlag

Appingedam heißt das nächste Ziel, eine Stadt, die wir durch eine Stadtrundrudertour erkunden. Diese Stadt erinnert mit ihrer Bebauung z.T. an Lübeck, denn einige Häuser sehen aus wie die Lübecker Salzspeicher. Meistens jedoch sind die Häuser klein, schön anzusehen und oft mit liebevoll gepflegten Gärten.


Ankunft in Appingedam

Blatt lang und...

...HINLEGEN !!!

Das Ruderende naht! Einige Kilometer noch und Ekenstein, ein Campingplatz erwartet uns. Nun das übliche Programm: Boote verstauen, vorher Toilettengang und so weiter...


Derweil in Ekenstein werden die...

...Stege empfangsbereit gemacht

rasch ist das erste Boot da

nur noch wenige Meter

raus mit den Booten...

...und ab ins Nachtlager

Wander-Rudern eben

Gepäck einsammeln und...

...ab nach hause (hier mit dem Bus)

Die Heimfahrt per PKW und öffentlichem Bus. Alle sind platt, denn es war anstrengend, abwechslungs- und erinnerungsreich.

Jochen Z.



Freitag: und zurück nach Groningen

Heute ging unsere Tagestour vom Campingplatz Ekenstein zurück nach Groningen mit einer Mittagspause in Ten Boer.

Nach dem Frühstück in unserem Hostel verkündete Martin, wer den Landdienst für den heutigen Tag übernehmen wird. Für den Vormittag wurden Helga und Uta bestimmt, nachmittags sollte Christoph übernehmen. Anschließend wurde überlegt, wer mit den Autos mitfahren soll, da das Team nach Möglichkeit schon einmal die Boote ins Wasser legen sollte. Die restliche Mannschaft musste leider mit dem Bahnersatzverkehr über alle Dörfer zum Bahnhof von Appingedam fahren, wo der Landdienst schon wartete. Am Campingplatz angekommen lagen die Boote abfahrbereit (!) an den Stegen. So konnten wir gegen 11 Uhr sehr zügig nach einem allgemeinen Toilettengang ablegen.


Auf dem Weg zum Bus

Gänse mitten in der Stadt...

...am Ufer dieses Teiches

die Autofahrer waren schneller da...

...und haben schon die Boote
fahrbereit gemacht

Rudi und Jochen

Martin

Entspannungsübungen

Antje am Steuer des Zweiers

Der erste Streckenabschnitt bis zur Mittagspause schlängelte sich recht schön durch die Landschaft. Nahe Ten Boer hielten wir nach dem Landdienst Ausschau, doch er war nirgends zu sehen. So legten wir mitten in der Stadt an. Gunnel wollte in einem Restaurant auf der anderen Straßenseite einige Kaffees besorgen und stellte dabei fest, dass sie ihre Geldbörse verloren hat (vielleicht schon am Morgen im Bus). Nachdem der Landdienst uns gefunden hatte, konnten wir unsere Mannschaften auswechseln und auffüllen und gegen 14 Uhr in die zweite Teilstrecke starten.


Pause mitten in Ten Boer

Rudererlager am Ufer

kein anderer Bootsverkehr

Christoph beim Foto-Shooting

Hartmut beim Foto-Shooting
paradox: das Motiv ist breiter,
das Bild aber schmaler

Weiterfahrt durch die Brücke

Entlang einer befahrenen Straße ging es kilometerlang geradeaus bis zur einzigen Schleuse am heutigen Tage. Während wir lange warteten, weil erst ein anderes Boot zu uns runter geschleust wurde, schaffte es auch unser viertes Boot (der Zweier), uns wieder einzuholen. Als wir endlich in die offene Schleuse gefahren waren, sollte Ingrid an der bewussten Leine ziehen damit auch unser Schleusenvorgang beginnen konnte. Doch es passierte nichts. Gisela kletterte eine Leiter nach oben, aber die Erkundung brachte keine Erkenntnis. Inzwischen rief Marianne den Schleusenwärter an. Er teilte ihr mit, dass es immer eine ganze Weile dauert, bis die Schleuse wieder in Gang kommt. Nach einer gefühlten Ewigkeit und nochmaligen Ziehen an der Leine, schloss sich die Schleuse und das Wasser sprudelte kräftig herein.


Mitten im Ort stehen...

...zwei schöne Windmühlen

Rudern vor großer Kulisse

Christoph hat Landdienst...

...und fotografiert im...

...Vorbeifahren alle...

...vier Boote.

wieder warten vor der Schleuse

kurze Siesta im Zweier

Endlich der Kammer entronnen fuhren wir noch ein kleines Stück auf dem Eemskanal in Richtung Groningen. Diese Teilstück brachte wegen der Berufsschifffahrt und anderer Boote Wellen und unruhiges Wasser mit sich. Die Fahrt durch Groningen war uns von den anderen Tagen bereits bekannt. Beim Anlegen am Club war wie immer ein wenig Beeilung angesagt, damit wir den normalen Ruderbetrieb nicht aufhielten. Nachdem auch das letzte Boot sauber in der Bootshalle lag, fing es an zu regnen. Das hatte unser Fahrtenleiter ja wohl perfekt hinbekommen.


So sieht es von oben aus

endlich kommt das Wasser

das Kunstmuseum im Zentrum

Christoph sichtet das erste Boot

Der Ruderverein KGR Hunze

ach ja, wir kamen noch zeitig vor
Ladenschluss zurück :-)

Martin machte für die Bootsplanung eine Umfrage, wie lange die morgige Fahrt ausfallen sollte. Oder ob jemand lieber ein wenig shoppen gehen will in Groningen. Gunnel wollte ihre Kindheitserinnerung auffrischen und meldete sich für den nächsten Tag vom Rudern ab. Alle anderen Teilnehmer stimmten für eine normal lange Tagestour (ca. 30 km). Anschließend schlenderten alle mit ihrem Gepäck durch Groningen zum Hostel zurück.

Nach Duschen und Umziehen stand der nächste Termin fest, denn um 19:00 Uhr waren wir in einem anderen Eetcafe in der Stadt zum Abendessen angemeldet. Zu dem Eetcafe mussten wir fast den ganzen Weg in Richtung Ruderclub zurücklaufen. Das Essen war wie immer sehr gut und reichhaltig und die Bedienung sehr nett. Allerdings hat das Eetcafe bereits um 21 Uhr geschlossen. So mussten wir uns für den angebrochenen Abend etwas anderes suchen und schlenderten in kleineren Gruppen durch die Stadt zurück. Einige wollten gleich ins Bett gehen, andere blieben noch bei einem Getränk in unserem Hostel gesellig sitzen und unsere kleine Truppe suchte noch in einer Nebenstraße eine kleine gemütliche Kneipe auf. Dort wurden noch ein einheimisches Bier oder Wein ausprobiert und Gunnel berichtete über die Handhabung der Busfahrer mit Fundstücken. Man hat ihr die Hoffnung genommen ihre Geldbörse wiederzubekommen, da man die gefundenen Dinge untersucht und das was man gebrauchen kann herausnimmt und den Rest entsorgt. Ein Fundbüro gäbe es überhaupt nicht. Wir waren alle entsetzt über diese Auskunft. Das half Gunnel leider auch nicht - weg ist wohl weg, zumindest in der Gegend von Groningen. Nach dem Ausklingen des ansonsten schönen Tages fielen auch wir müde ins Bett.

Sabine



Sonnabend: Zuidlaardermeer

Unsere Tagesetappe sollte wie schon die Radtour am Mittwoch an den Rand des Zuidlaardermeers führen, wenn auch nicht an denselben Ort. Die Befahrung des etwa 4 km langen und 2 km breiten Sees war ohnehin nicht vorgesehen, wäre uns bei dem frischen Südwind auch nicht gelungen.


ein letztes Mal
Sammeln vor dem Hotel

heute ist Markttag, aber...

...uns zieht es auf's Wasser

Einmal an Innenstadt und Bahnhof vorbei bogen wir an dem Kanalkreuz im Osten der Stadt mit seinem markanten Hochhaus am Ufer diesmal nach Süden ab. Entlang eines breiten, aber wenig einladenden Kanals (Gewerbeansiedlungen wie Schrottplätze, eine müffelnde Biogasanlage, kleine Werften usw. säumten den Weg) wuchs schon etwas Sehnsucht nach unseren heimischen Gewässern.


Vorbei an den Stadthäusern...

...geht es beim Hochhaus in...

...einen nicht allzu hübschen Kanal

Das letzte Drittel der Strecke abseits dieses Kanals windete sich unser Wasserlauf in sanften Kurven durch eine absolut flache Landschaft ohne Höhepunkte. Zu einer Seite große Felder, zur anderen ein moorastiges Überflutungsgebiet war lediglich eine weithin sichtbare Windmühle Landmarke in dieser flachen Gegend.


Die Windmühle...

...ist von allen Seiten...

...schön anzusehen.

Der breite, aber ansonsten gut laufende Zweier bot dem frischen Gegenwind besonderen Widerstand und plagte mich obendrein mit sich verstellenden Rollschienen, so dass wir uns die letzten Kilometer den Zielpunkt herbeisehnten. Ein paar Kurven später war es dann auch geschafft und wir legten am Campingplatz mit Jachthafen in Meerwijck an.


ja, der Rasierer hat versagt

das musste jetzt nochmal sein

Ein schöner Anlegeplatz

Am anderen Ufer gab es ein einladendes Lokal und so setzten wir mit einer handbetriebenen Personenfähre über. Hierfür mussten an Handrädern lange rostfreie Ketten ab- und aufgewickelt werden. Den Job übernahmen zuverlässig ein paar Jungen vom Campingplatz, die von uns eine hochverdiente Taschengeldpolitur in die Sammelbüchse bekamen.


einige bleiben bei den Booten

Anleger für die Fähre

die Jungs machen das schon

Während einige von uns auch auf der Wiese bei den Booten blieben, erholten wir uns auf der Terrasse des Lokals mit seiner sehr freundlichen Bedienung, was auch die kleinsten Kaffeetassen der Welt (einmal schlürf-und-weg) erträglich erscheinen ließ.


Uta & Christoph auf hoher See

heute ist 24. Hochzeitstag

auf der Terrasse
kann man es aushalten

Zurück an den Booten legte Martin mit seinem Werkzeug Hand an den Zweier und so funktionierte auch wieder die Rollbahn. An das Quietschen und Zirpen aller beweglichen Teile hatten wir uns eh gewöhnt und zur Unterhaltung in dem öden Industriekanal auf der Rückfahrt die vielen künstlichen Tierstimmen darin analysiert. Es mischte sich ein vernehmlicher Kuckuck-Ruf hinein. Nein, die Dolle war es nicht - vielmehr ein richtiger Kuckuck auf einem Zaun am Ufer, der uns lange unterhielt. All sein Werben schien aber in dieser Gegend nicht sehr erfolgversprechend.


Martin repariert die Rollbahn

ab in die Boote

zurück in der Stadt zwischen
Kunstmuseum und Bahnhof

der Markt schließt gleich

Eis-Pause in der Stadt

Wir treffen uns alle...

...wieder am Hotel

ein Blümchen von Uta...

...und ein Dankeschön für Martin

Nach dem gefühlt dreiundzwanzigsten Spaziergang durch die Stadt gab es ein letztes Abendessen in unserem Eetcafé und wir dankten Rita und Martin mit einer Sammlung von Spezialitäten aus dem traditionellen Geschäft "Knol's Koek" für eine wunderbare Fahrt.

Hartmut