Ruderverein Dorsten - Wanderfahrt Lübeck

29. Mai - 6. Juni 2010

Sonntag / Montag: Mölln

Erstmals in der Geschichte der von Martin organisierten Wanderfahrten ging es diesmal in Lübeck auf "Große Tour" für ganze sieben Rudertage. Zumindest für alle, die das so wollten und einrichten konnten. Alle anderen sollten dann Mittwochs wie üblich zu drei Rudertagen nachkommen. Also trafen sich am Sonnabend zunächst 11 Teilnehmer (siehe Ausschreibung, Fahrtroute) in der Jugendherberge "nahe dem Burgtor" zu größeren Taten.


Erster Spaziergang von der JH ...

... ins nahegelegene Lübeck ...

... durch das nördliche Burgtor.

Antje als Lübecker Teilnehmerin zog dort zwar nicht ein, war doch aber immer bei uns und für uns da. Als fleißige Ko-Organisatorin kümmerte sie sich um Tickets für unsere Fahrwege auf Land mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Getränke und Bordproviant und natürlich auch die Boote der Lübecker Rudergesellschaft, ohne die es nun einmal nicht geht. Ruderische Verstärkung für die ersten beiden Tage kam mit Klaus Peter André an Bord - in Rudererkreisen eher unter seinem Spitznamen "Antek" bekannt. Und so starteten wir mit zwei Vierern und einem Zweier am Sonntagmorgen Richtung Mölln.


Mit dem Bus geht es ...

... zur Lübecker RG.

Martin plant die Tagesetappe.

Oje, das Wetter. Nun ja, wir wollen nicht schimpfen, Martin hatte an fast alles gedacht, aber eben nur fast. Die sonst wohlgefällige Wettergottbestechung wurde anfänglich etwas vernachlässigt. Und so fackelte der regenschwangere Himmel auch nicht lange und zeigte, was in ihm steckt. Bis auf wenige Unterbechungen sollte ein leichter Dauerregen unser Begleiter für den Tag sein.


Noch ist Lübeck in Sicht ...

... und noch nicht alle
tragen Regenkleidung.

Das hat sich aber bis zur ersten
Schleuse geändert.

Nach vier Kilometern auf der Trave beginnt der Elbe-Lübeck-Kanal, der südwärts nach Mölln und darüberhinaus nach Lauenburg führt. Früher eine bedeutende Handelsroute für die Güter des Ostseeraums zur Elbe nach Hamburg war er wichtiger Bestandteil für die wirtschaftliche Entwicklung der Hansestadt Lübeck. Heute - mehr ein Naturidyll - mehren sich die Stimmen, eben dieses munter zu zerstören und für größere Schiffe auszubauen, was nicht nur Wanderruderer zu erschrecken vermag.

Bis Mölln verteilen sich fünf Schleusen halbwegs gleichmäßig auf die Strecke. Entsprechend mussten leider mal kürzere, mal längere Wartezeiten hingenommen werden. Hinter der dritten Schleuse in Berkenthin landeten wir dann an und suchten uns ein warmes Plätzchen. Dort lockte ein großer Landgasthof - "Meier's Gasthof'" wird von den Ortskundigen angesichts der guten und großen Portionen auch liebevoll "Meier's Masthof" genannt.


Anlanden bei Meier's Gasthof, ...

... der es im Regen irgendwie nicht
auf's Foto geschafft hat

Mit Wochenend-Ausflüglern in adretter Kleidung an behaglichen Tischen gut gefüllt betraten 13 patschnasse Ruderer den Saal. Offensichtlich ist man dort einiges gewohnt, wir wurden freundlich aufgenommen und durften unsere triefenden "Klamotten" hinter der Garderobe ein wenig ausbreiten. Nach einer kleinen Stärkung, je nach Geschmack mit Süppchen oder Kuchen, sollte sogar der Regen - wenn auch nur kurz - verstummen, so dass wir die letzten 14 Kilometer wieder gutgelaunt in Angriff nahmen.


Gestärkt geht es ...

... wieder in die Boote

Rolf und Peter freuen sich:
Endlich mal Regenpause!

Vom Rest der Tour ist nur noch soviel zu berichten, dass die letzte der fünf Schleusen, die "Donnerschleuse", ihrem Namen Ehre machte. Wie auch bei den übrigen Schleusen des Tages wird das Aufwärtsschleusen vollautomatisiert mit Druckluft-Aggregaten unterstützt, was an nicht näher gekennzeichneten Stellen der Schleusenwand zu heftigen Schwallen führt. So erwischte es nahe einer Leiter liegend meinen Vierer - ein Schwall bescherte Rita im Kreuz und mir auf den Füßen binnen Sekundenbruchteilen einen Guß von 10-20 Litern ins Boot. Fast schon belanglos, dass sich auf den letzten drei Kilometern dann die Himmelstore vollends öffneten, so dass es richtig auf uns herab kübelte.


Kaum zu glauben, aber nach der
Etappe zeigt sich der See ...

... vor dem Möllner Ruderclub
von seiner schönsten Seite

In Mölln - wir hatten uns inzwischen geduscht und umgezogen - begaben wir uns auf eine Führung durch die Eulenspiegel-Stadt, bevor wir im Ratskeller bei Schnitzel und Bier den Tag ausklingen ließen. Eine kurze Bahn- und Bustour brachte uns nach Lübeck zurück.


Wir werden durch das ...

... heute etwas graue Mölln geführt.

Gegenüber vom Ratskeller ...

... verabschieden wir uns.

Eulenspiegel vor dem Ratskeller

Heimfahrt mit der Bahn

Von der Rücktour am kommenden Tag gibt es keine Bilder - der Regen sollte der Kamera nicht noch mehr zusetzen. Bei Meier's durften wir wieder rein. Danach war auch der Regen fast nicht mehr da. Dafür gab es starken Gegenwind, der vor allem der Besatzung des Zweiers zu schaffen machte. Entsprechend verspätet hatte man in der Jugendherberge auf uns mit dem Essen gewartet. Ich glaube, wir haben diese Nacht alle gut und fest geschlafen.