Ruderverein Dorsten e.V.


Dorstens Ruderer vor internationalen Aufgaben - Rio im Blick - Rotterdam im Fokus - 29.07.2016

Jason Osborne steht die wohl größte Herausforderung seiner bisherigen sportlichen Laufbahn bevor: Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Am Freitagmorgen landete der 22-jährige Wulfener mit der olympischen Rudermannschaft in Rio. Starten wird Osborne im Leichtgewichts-Doppelzweier, zusammen mit seinem langjährigen Trainingspartner Moritz Moos vom Mainzer Ruderverein.

Vor 5 Jahren trainierten die beiden erstmals in Mainz zusammen unter Robert Sens, selbst erfolgreicher Ruderer und zweifacher Olympiateilnehmer. Er erkannte das Potential der beiden und beschloss, das Boot als langfristiges Projekt aufzubauen und einmal zu den Olympischen Spielen zu bringen. Anfangs wurden sie belächelt und für zu klein befunden, doch beide ergänzten und entwickelten sich bestens. Moos hebt sich durch seine Rudertechnik ab, Osborne durch seine starke Physis.

Die Erfolge der beiden sprechen für sich: 2013 holten beide bei den U23 Weltmeisterschaften in Linz den Titel im Leichtgewichts Doppelzweier, zudem Silber bei den A-Weltmeisterschaften in Südkorea im Leichtgewichts-Doppelvierer. 2014 verteidigten sie den Titel bei den U23 Weltmeisterschaften in Varese. 2015 holten Osborne und Moos mit dem sechsten Platz bei den A-Weltmeisterschaften die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele. 2016 reichte es bei den Europameisterschaften in Brandenburg zur Silbermedaille hinter dem Boot aus Irland.

Nun geht mit dem Start bei den Olympischen Spielen der große Traum der beiden in Erfüllung. Zu den Favoriten auf die Medaillen gehören jedoch andere Boote. "Man muss bedenken, dass Moritz und Jason mitunter die jüngsten Teilnehmer in Rio sind. Teams wie Frankreich sind älter und erfahrener im Wettkampf" so Trainer Robert Sens. Zudem kommen die Boote aus Irland und Großbritannien. Trotzdem: Jason Osborne und Moritz Moos sind nach zahlreichen Trainingslagern gut vorbereitet und werden das Maximum aus dem Wettkampf herausholen. Die Vorläufe auf dem Lagoa Rodrigo de Freitas starten am 7. August, das Finale steigt am 12. August.

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Während es am Zuckerhut um olympische Medaillen geht, geht es für andere Dorstener Ruderer um Weltmeisterschaftsmedaillen. Denn bereits seit Donnerstag bereiten sich Benedikt Müller und Christopher Reinhardt auf die U23 Weltmeisterschaften in Rotterdam vor, die vom 19. August bis zum 28. August auf der Willem Alexander Baan stattfinden.

Während Christopher Reinhardt im U23 Achter startet, erhält Benedikt Müller die Chance, sich in dem derzeit in Ratzeburg stattfindenden Trainingslager auf den Zweier ohne Steuermann vorzubereiten. "Eigentlich war Benedikt als Ersatzmann nominiert worden, durch einen Trainingsunfall rückt er jetzt nach. Er wird die Chance nutzen, da bin ich sicher. Er hat es sich verdient", so "Heimtrainer" Sebastian Schmelzer. Gleichzeitig mit den U23 Weltmeisterschaften finden auch die Weltmeisterschaften der nicht-olympischen Bootsklassen statt.

Im Vierer ohne Steuerfrau startet Charlotte Reinhardt, zusammen mit Ronja Schütte (Essen Werden) und den Mainzerinnen Lea Kathleen Kühne und Melanie Hansen. Nachdem der deutsche Frauenachter bei der Qualifikationsregatta im Mai in Luzern die Olympischen Spiele verpasst hatte, wechselte Charlotte Reinhardt die Bootsklasse und stieg in den Vierer um. Beim Weltcup in Posen holten die vier Frauen den Sieg und bereiten sich nun intensiv mit Bootstrainer Ralf Müller (Leverkusen) auf die WM vor. "Ich bin total stolz. Charlotte war nach dem Olympia-Aus natürlich enttäuscht, hat aber den Blick sofort wieder nach vorne gerichtet. Ich hoffe, dass dieser Ehrgeiz belohnt wird", so Sebastian Schmelzer.

Ebenfalls in Rotterdam ist Cedric Kulbach am Start. Zwar lebt der 23 jährige Schermbecker mittlerweile in Karlsruhe, doch auch er stammt aus der Talentschmiede am Wesel-Datteln-Kanal. Bei den Weltmeisterschaften startet er im Leichtgewichts-Doppelvierer.