Dorstens Ruderer kehren mit Siegen und wertvollen Erfahrungen von der Olympiaregattastrecke in München-Oberschleißheim zurück.
Den Anfang machten am Samstag Tobias Strangemann und Johannes Benien mit ihren Viererpartnern aus Hann.-Münden im Juniorenvierer ohne Steuermann. Mit einem ungefährdeten 2. Platz im Vorlauf sicherten sich die vier Jungs den Einzug in das große Finale. Die Landestrainer NRW waren - die Ergebnisse von der KBÜ zwei Wochen zuvor noch im Hinterkopf - sichtlich positiv überrascht. War die Kombination vor zwei Wochen in Krefeld noch chancenlos und fuhr mit mehr als 10 Sekunden der Konkurrenz aus Ost und West hinterher, holte sie sich am Morgen die drittschnellste Zeit überhaupt.
Ein halbe Stunde später ging es für Anton Böckenhoff im Junior Männer Einer los. Mit jeder Regatta wächst Anton weiter über sich hinaus, mit einem erstklassigen Rennen und einem großartigen Sieg unterstreicht Anton seine gute Form. Für beide Dorstener Boote ging es am Nachmittag im A-Finale weiter.
Am Nachmittag gab es in Oberschleißheim leichten Regen. Nichts desto trotz begann das Vierer-Finale ohne Steuermann pünktlich. 24 Sportler, auf sechs Bahnen verteilt, brachten das Wasser zum Kochen. Das Tempo war von Anfang an hoch. Die Trainer, die neben den Booten her fuhren, trieben ihre Sportler mit lauten Zurufen zu Bestleistungen an. Das Rennen entschied sich erst auf den letzten 300m - leider zugunsten des Südens. Die wenigen Trainingskilometer zollten ihren Tribut, sodass der Vierer um Tobi und Johannes am Ende einen 5. Platz einfuhr.
Anton, der mit seinen 74kg bei den Schwergewichten starten musste, hatte bei aufkommendem Gegenwind schwierige Karten. Anton lieferte sich über die gesamten 2000m einen harten Bord-an-Bord-Kampf mit einem Gegner aus Schwerin um Platz 5. Im Ziel trennten beide Boote gerade mal 3/100 Sekunden. Ein sehr versöhnlicher Abschluss für alle Beteiligten am Samstag.
Anton im Ziel
Der Sonntag startete bereits um 8:20 Uhr mit den Vorläufen der Junioren Männer Achter. 13 Boote wollten sich den Sieg holen, darunter Deutschland, Schweiz, Großbritannien und die Ukraine. Der NRW-Achter, der an diesem Wochenende zum ersten Mal zusammen gesetzt wurde, belegte im Vorlauf die drittschnellste Zeit hinter GB und dem Süd-Achter. Die Landestrainer waren über diese Platzierung sehr erfreut. Doch man wollte kleine Brötchen backen und wusste, dass das Finale deutlich aggressiver gestaltet werden musste, das um 16:08 Uhr starten sollte. Wie befürchtet war der Druck hoch - das Rennen glichj einem Krimi: fünf Achter rangen um Platz 1, bis zur 1600m Marke war alles offen. Durch den seitlichen Gegenwind war die Bahn unter Land privilegiert, was sich am stärksten auf den letzten 400m äußerte. AUf der Außenbahn fahrend verlor der NRW-Achter immer mehr an Boden. Im Ziel war es auch hier der 5. Platz.
NRW-Achter mit Tobias Strangemann (auf 3) und Johannes Benien (4)
Anton bestritt am Sonntag sein 3. und letztes Einer-Rennen. Vier Läufe wurden innerhalb von zwölf Minuten aufs Wasser geschickt. Anton fuhr im 3. Lauf wieder gegen seinen Konkurrenten aus Schwerin. Die Strategie war aber eine andere: Trainer Tim Jauer wollte nicht schon wieder so ein zermürbendes Rennen haben. Daher war die Ansage an Anton: „die ersten 1000m brutal drauf halten und schauen, was dann noch geht“. Der Ruderer aus Schwerin peilte die gleiche Strategie an. Jetzt musste die Entscheidung erzwungen werden. Dieses Mal war der Wille von Anton nicht zu bezwingen, der Sieg kam nach 7:37 Minuten mit einer Siegerfaust.
Anton Böckenhoff am Siegersteg
In zwei Wochen geht es schon weiter - dann bringen die Dorstener Ruderer den Fühlinger-See zum Kochen.
Tim Jauer |