Ruderverein Dorsten e.V.


Deutsche Meisterschaften 2014 in Brandenburg / Havel - 02.07.2014

Mit der größten Mannschaft in der fast 40 jährigen Vereinsgeschichte des RV Dorsten kehrten am späten Sonntagabend die Leistungsruderer von den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften der U17/U19/U23 aus Brandenburg an der Havel heim. 12 Ruderer des RV Dorsten, plus U23 Weltmeister Jason Osborne waren für vier Tage an den Beetzsee gereist, um sich mit der nationalen Elite zu messen und die Wettkampfsaison 2014 bestmöglich zu beschließen.

U17

Die B-Junioren des RVD, Hanna Gabriel, Malte Tewes und Aaron Kiersch waren in Renngemeinschaften mit Ruderern aus dem Landesleistungsstützpunkt Dortmund in verschiedenen Bootsklassen gemeldet. Malte Tewes startete im Vierer mit Steuermann mit Niklas Klasen (Waltrop), Luca Tolksdorf (Rauxel), Tim Bauerle (Dortmund) und Steuermann Lukas Lühr (Dortmund): Nach den guten Vorleistungen bei den Regatten in Hamburg und Köln erwischte die Mannschaft um jungen Holsterhausener einen schlechten Start in das Regattawochenende. Der Vorlauf am Donnerstag misslang völlig, so dass die Mannschaft in den Hoffnungslauf musste. Auch hier wollte es nicht klappen, so dass die Mannschaft sich nicht für das Finale der letzten 6 Boote qualifizieren konnte. Aaron Kiersch hingegen kratzte mit der Bugspitze am Finale. Er und Trainingspartner Felix Zumvenne (Herdecke) sind erst vor zweieinhalb Wochen in den Zweier ohne Steuermann gestiegen, die anspruchsvollste Bootsklasse überhaupt. Im Vorlauf sammelten beide noch Erfahrung und steigerten sich auf der 1.500 m langen Strecke von Abschnitt zu Abschnitt. Gute Vorzeichen für den Hoffnungslauf, den sie mit einer Luftkastenlänge als Vierte beendeten und somit knapp ausschieden. Mit Platz 7 war Bootstrainer Sebastian Schmelzer dennoch zufrieden: "Beide rudern seit einem guten Jahr. Irre, dass sie sich hier überhaupt so gut verkauft haben. Rennen für Rennen lief es besser, am Ende fehlte ein wenig Erfahrung zum Finaleinzug". Ins Finale schaffte es Hanna Gabriel, die im Vierer ohne Steuerfrau mit Tabea Schendekehl (Dortmund), Theresa Kampmann (Waltrop) und Paula Nixdorf (Rauxel) an den Start ging. Über die Saison hatte dieses Boot immer wieder angedeutet, dass das Finale und eine Medaille im Bereich des möglichen wären. Dennoch musste auch dieses Boot in den Hoffnungslauf am Freitag, da der Vorlauf am Donnerstag nicht gegen das favorisierte Boot der Renngemeinschaft aus Koblenz gewonnen werden konnte. Über den Hoffungslauf qualifizierte man sich jedoch für das Finale und in diesem ging die Post gleich von Anfang an ab. Am Start wachbleiben und Kontakt zur Spitze halten, das war die Aufgabe, die Bootstrainer Guido Kutscher (Herdecke) der jungen Truppe mit auf den Weg gab. Dieses Vorhaben gelang, bei Streckenhälfte übernahm man sogar kurzeitig die Führung, bis im Endspurt das favorisierte Koblenzer Boot vorbeizog. Gold verloren? nein, SILBER gewonnen!

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Hanna Gabriel (zweite von links) holt Silber im Juniorinnen Vierer ohne Steuerfrau

U19

Fünf A-Junioren schickten Dorstens Trainer ins Rennen. Erfahrung sammelten Tine Gerling und Isabel Ritlewski im Doppelzweier. Mit der Spitze hatte dieses Boot von vorneherein nichts zu tun, hier wollte man lediglich im Feld mitfahren. Im Vorlauf ohne Chance, steigerten sich beide Ruderinnen im Hoffnungslauf und versuchten im Mittelfeld mitzufahren. Da Bugfrau Tine Gerling aber bereits angeschlagen auf die 2.000 m Strecke ging, klappte dieses leider nicht. Malte Enbergs und Aaron Jauer machten es hingegen spannend. Beide starteten im Vierer ohne Steuermann, zusammen mit Hendric Popma (Dortmund) und Jan Körkemeyer (Rauxel). Ins Finale wollte man unbedingt und dafür gab man alles. Der Vorlauf gegen die favorisierten Berliner war von vorneherein ein schweres Unterfangen, so dass auch hier der Hoffnungslauf her musste. Fünf Boote waren am Start, die sich für noch vier offene Finalplätze stritten. Und zunächst sah es überhaupt nicht danach aus, als dass sich die Ruhrgebiets Renngemeinschaft für das Finale qualifizieren konnte. Abgeschlagen war man nach 1.500 m Fünfter, dennoch zog Schlagmann Malte Enbergs zum Endspurt viel früher als geplant an. Und das sollte der Schlüssel zum Finale sein. Auf der Ziellinie kam es zum Fotofinish, den das Boot der Dorstener mit einer Bugballbreite für sich entschied. Im Finale am Sonntag erreichte das Boot den erwarteten sechsten Platz. Diese Platzierungen erreichten auch Christopher Reinhardt und Carolin Doerfler in den Vierern der Landesauswahl Nordrhein Westfalens. Wie in der Altersklasse U19 üblich werden die Mittel- und Großboote nach Ergebnissen der Ranglistenrennen aus Hamburg gesetzt, so dass hier Medaillenplatzierungen und eine mögliche WM Qualifikation nicht unbedingt zu erwarten waren, da beide Sportler dem jüngeren U19 Jahrgang angehören. Im zweiten Auswahlachter aus NRW reichte es für Christopher Reinhardt wieder nur zu Platz 6 im Finale. Einen Achtungserfolg schaffte der zweite NRW Auswahlachter der Juniorinnen mit Carolin Doerfler. Mit knapp einer Sekunde musste man sich der Landesauswahl des Südteams im Kampf um Bronze geschlagen geben. Ein Ergebnis, womit niemand gerechnet hatte. Daher herrschte am Anlegesteg nach dem Rennen auch eine ausgelassene Stimmung. Für Trainer Sebastian Schmelzer waren die Ergebnisse seiner Schützlinge im U19 Bereich dennoch ein Erfolg: "In diesem Jahr war es einfach schwer in die Spitze zu fahren. Der ältere Juniorenjahrgang ist unglaublich stark und besitzt größtenteils auch schon internationale Erfahrung. Da stellst du dich erst einmal hinten an und sammelst Erfahrung. Nächstes Jahr geht's ab, da sind wir dran!"

U23

Riesenfreude bei den Müllerbrüdern. Im Vierer wollte es bei den Finals am Samstag nicht klappen, im Achter machten sie es dann perfekt. Gegen die von Deutschen Ruderverband gesetzten Vierer mit Steuermann tat sich die Mannschaft um Lukas und Benedikt Müller, die zusammen mit zwei Berlinern an den Start gingen schwer. Mehr als der Vierte Platz wollte nicht herausspringen, auf der Strecke wo beide Brüder 2011 die größten Erfolge ihrer Karriere feiern konnten. Lukas gewann als A-Junior Gold im Vierer ohne Steuermann, Benedikt als B-Junior Gold im Vierer mit Steuermann und die damit verbundene WM Qualifikation für Lukas. Beide trainieren nun als Senior B Ruderer im Bundesstützpunkt in Dortmund, studieren und leben dort auch. Beide Karrieren liefen nach 2011 unterschiedlich. Lukas, der ältere Bruder holte stetig Medaillen in diversen Großbooten, war bei der Royal Henley Regatta im U23 Nationalachter am Start. Benedikt, der physisch stärkere und größere Ruderer hatte eine lange Durststrecke. Nichts sollte als A-Junior klappen, das Ziel U19 WM konnte er nie erreichen. Und jetzt im Achter, eigentlich nicht wirklich erwartet, gewannen beide zusammen BRONZE! Souverän fuhr man das Rennen und konnte sich den U23 Nationalachter mit den für die Weltmeisterschaften qualifizierten Sportlern aus dem Vierer ohne Steuermann, dem Zweier und den Ersatzleuten aus dem Heck fernzuhalten. Lediglich das Frankfurter Boot und der U23 Nationalachter waren schneller.

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Benedikt und Lukas Müller (vierter und fünfter von rechts) holen Bronze im SeniorMännerachter

Im Senior Einer ging Moritz Gabriel an den Start. Ohnehin war klar, dass er mit den Medaillenrängen nichts zu tun haben würde, da diese fast immer von den Favoriten aus dem Kreis der Nationalmannschaft errungen werden. Das Ziel B-Finale erreichte Moritz souverän und konnte auch dort am Samstag noch zwei Boote hinter sich lassen. Mit Platz 10 erreichte der 19-jährige, fisch gebackene Abiturient ein achtsames Ergebnis.

Überlegen zu GOLD für Jason Osborne im Leichtgewichts Doppelzweier

Jason, der für den Mainzer RV an den Start geht musste in Brandenburg ran, da er noch die Qualifikation für die U23 Weltmeisterschaften in Varese bringen musste. Direkt aus Frankreich vom Weltcup, der eine Woche vorher stattfand reiste er zusammen mit Trainingspartner Moritz Moos an. Die Konkurrenz hatte keine Chance, ungefährdet sicherte man sich die Goldmedaille und die WM Qualifikation. Der nächste Hohepunkt steht in 14 Tagen an. Beim Weltcup in Luzern geht es für Moos/Osborne um das Ticket zur A-Weltmeisterschaft in Amsterdam. Wir drücken die Daumen!

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Jason (links) holt Gold im Leichtgewichtsmännerdoppelzweier

Bericht: Sebastian Schmelzer - Ergebnisse: rudern.de