Ruderverein Dorsten e.V.


U23 WM - "It will be worth it in the end!" - Was lange währt, wird endlich gut! - 31.07.2013

Dieser Satz beschreibt das Geschehene bei der U23 WM in Linz-Ottensheim absolut treffend. Seit Jahren deutete sich das Talent von Charlotte Reinhardt und Jason Osborne immer wieder an: Topleistungen auf dem Ergo, nationale Titel - nun endlich gab es Edelmetall bei Weltmeisterschaften.

Als am Sonntagmittag um 12:35 der deutsche U23 Frauenachter als drittes Boot über die Ziellinie ging, kannte der Jubel im Boot keine Grenzen mehr. Arme gingen hoch, Wasser spritze und sicher floss die eine oder andere Träne. Mit über sieben Sekunden vor den Verfolgerinnen aus Australien schob sich der Achter mit Johanna te Neues, Juliane Bosse, Elisaveta Sokolkova, Alexandra Höffgen, Anne Dietrich, Lea Kühne, Charlotte Reinhardt, Schlagfrau Marisa Staelberg und Steuerfrau Inga Thöne bei sommerlichen Temperaturen von 40°C! über die Ziellinie.

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Charlotte vor dem Rennen

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Der Achter überglücklich im Ziel

Eine Bronzemedaille, die sich nach so viel mehr anfühlt. "Zu Anfang hatte ich das so nicht erwartet, aber im Rennen wurden wir immer selbstbewusster" äußerte sich Charlotte im FISA Interview zu dem Rennen. An Heimtrainer Sebastian Schmelzer, der mit seinen Dorstener Trainerkollegen Uli Wyrwoll und Mark Osborne das Finale vor Ort verfolgte, zogen im Moment der Zieldurchfahrt die Höhen und Tiefen der letzten Jahre vorbei. "Bei der Siegerehrung blieb mir die Luft weg - ich brauchte echt ein paar Minuten für mich" resümierte er das Geschehen.

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Was für eine Freude

Trotz erfolgreicher Jahre im Juniorbereich verpasste Charlotte zwei Jahre hintereinander die Juniorenweltmeisterschaften. Groß war die Erwartungshaltung, groß das Talent, was man der 1,85 m großen Sportlerin auch immer wieder bescheinigt hat. Nur klappen wollte es einfach nicht. Andere Sportlerinnen, kleiner und schwächer wurden nominiert. Die Kleinbootleistung war immer wieder das K.O.-Kriterium. Seit 2011 geht es mit kleinen und stetigen Schritten voran. Das Training wurde intensiviert, hauptsächlich an den Ruderstützpunkt nach Dortmund verlegt. 2012 dann erfolgte die erste WM Nominierung - im Vierer ohne. In Litauen wurde Charlotte Siegerin im B-Finale - Platz 7 insgesamt. Wieder holten andere die Medaillen. In diesem Jahr intensivierte sich ihr Training erneut, ließ sich ihre wöchentlichen Trainingsprotokolle auswerten, optimierte in Absprache mit Bundes- und Heimtrainern die Trainingspläne und startete mit einer neuen Zweierpartnerin. Der Lohn - die WM Nominierung für den U23 Frauenachter und als Topping obendrauf jetzt die Bronzemedaille. Ein Ergebnis was hoffen lässt. Der Frauenriemenbereich gilt als Problemzone des DRV. Zusammen mit der Silbermedaille der Davids-Zwillinge im Zweier gab es bei den diesjährigen U23 Weltmeisterschaften zwei Medaillen. Ein Ergebnis was Hoffnungen wachsen lässt - auf einen stärkeren Frauenachter bei den Olympischen Spielen 2016.

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Siegerehrung für den Achter mit Charlotte...

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...und noch ein Foto mit dem Trainer Werner Nowak

Die andere Problemzone des Deutschen Ruderverbands ist der leichte Männer Skullbereich. Und hier steht momentan Jason Osborne ganz weit oben. In Linz wurde Jason, zusammen mit seinem Zweierpartner Moritz Moss Weltmeister im leichten Männer Doppelzweier. Im Finale gegen die favorisierten Franzosen waren die beiden Deutschen U23 Meister eiskalt. Sie behielten jederzeit die Kontrolle über das Rennen und holten zwischenzeitlich einen Vorsprung von über vier Sekunden raus. Für Jason, der seit diesem Jahr für den Mainzer Ruderverein startet, ist es der erste internationale Titel seiner noch jungen Karriere. Nach ein paar Tagen Heimaturlaub geht es für Jason wieder zurück nach Mainz. Dort bereitet Trainer Robert Sens das Duo intensiv auf die im August stattfindende A-Weltmeisterschaft in Korea vor.

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Weltmeister Moritz Moos und Jason Osborne (rechts)

Der dritte Dorstener im Bunde war Timo Piontek. Bei seiner fünften WM Teilnahme startete er in Linz im Doppelzweier, zusammen mit Stefan Riemekasten, mit dem er 2010 Juniorenweltmeister in eben dieser Bootsklasse wurde. Bei diesem Mal kam das Boot allerdings nie wirklich ans Laufen. Laut Timo war der Vorlauf das beste Rennen, den das Duo souverän gewann. Nach einem zweiten Platz im Halbfinale wurde zwar das A-Finale erreicht, doch hier reichte es am Ende "nur" zu Platz fünf.

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Timo auf Schlag im Zweier

Da aufgrund der hohen Temperaturen das letzte Finale bereits gegen 13:00 Uhr ausgefahren wurde, blieb für die mitgereisten Trainer und Angehörigen genügend Zeit zum Feiern. Der Abend klang in einem netten Biergarten an der Donau bei zünftiger landestypischer Küche und Getränken gemütlich aus. Lediglich die Heimtrainer Aicke Böhm (Marl) und Sebastian Schmelzer (Dorsten) zauberten noch länger. Zusammen mit den Aktiven ging es noch in eine Diskothek, wo bis in den Montagmorgen die Medaillen gefeiert wurden.

Fotos: rudern.de