Überzeugender Auftritt bei der Hügelregatta - 15.05.2013
Bereits zum 97. Mal fand am vergangenen Wochenende auf dem Baldeneysee in Essen die Hügelregatta statt, eine Spitzensportregatta, deren Anfänge bis auf das Jahr 1901 zurückgehen. Viele Siegesfahrten nahmen hier ihren Anfang und so nutzten viele nationale Ruderverbände die Gelegenheit sich mit den Besten zu messen. 1200 Ruderer aus 14 Nationen, darunter etliche Olympiasieger, Medaillengewinner und Weltmeister fanden den Weg in die NRW-Metropole. Für den Deutschen Ruderverband stand hierbei die Neuausrichtung der Bootsklassen für die nächsten Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 auf dem Programm. Eine Rolle hierbei wollen auch junge RVD Ruderer spielen. Die zuletzt starken Auftritte bei der Langstrecke in Leipzig und bei den Kleinbootmeisterschaften in Duisburg hatten Charlotte Reinhardt einen Platz im U23 Achter des DRV beschert. Zusammen mit Marisa Staelberg, Sarah Davids, Miriam Davids, Johanna te Neues (alle CRC), Lea Kühne (Mainzer RV), Elisaveta Sokolkova (Lauingen), Alexandra Höffgen (Neuss) und Steuerfrau Inga Thöne (Ulm) stand am Samstag das erste Kräftemessen mit dem A-Frauenachter des DRV an. Optimal lief es für den neu formierten B-Achter bei widrigen Bedingungen auf der 2.000 m Distanz noch nicht, dennoch blieb man mit einem Rückstand von neun Sekunden im erwarteten Bereich. Stützpunkttrainer Friwi Bücker hatte für den Sonntag kleine Veränderungen bei der Besetzung eingeplant. Für die Davids-Zwillinge rückten Svenja Jonas und Svenja Leemhuis (Stuttgart/Limburg) mit ins Boot. Gegner war ebenfalls ein Seniorinnen B-Achter, der aus den vorab angetretenen Vierern gebildet wurde. Bis zur 500 m Marke war es ein Rennen auf Augenhöhe, danach setze sich das Boot um Schlagfrau Marisa Staelberg, mit Charlotte auf Schlagübernahme, ab und ruderte mit einem Vorsprung von 14 Sekunden ins Ziel. In Richtung U23 WM plant Trainer Bücker nun mit einem Zehnerkreis, in dem Charlotte einen festen Platz haben sollte. So wie es derzeit aussieht wohl im Achter... Etwas ruhiger geworden war es in den letzten Monaten um unseren Juniorenweltmeister von 2011, Lukas Müller. Dennoch steigt die Formkurve deutlich an. In Leipzig ruderte er einen neuen persönlichen Bestwert auf dem Ergometer. Die Kleinbootmeisterschaft stand wegen den gleichzeitig stattfindenden Abiturprüfungen unter keinem guten Stern, hier blieben nur Plätze im hinteren Mittelfeld. Dennoch hielten die Stützpunkttrainer Peter Thiede und Werner Nowak an Lukas fest und setzten ihn wieder in "seine Bootsklasse", den Vierer ohne Steuermann. Zusammen mit seinem aktuellen Zweierpartner, Karl Tully (Schweinfurt), Julius Gerstmeyer (Minden) und mit Max Johanning (Dortmund), mit dem Lukas bereits drei erfolgreiche Jahre im Zweier und auch 2011 im WM Vierer zusammengerudert hat. Am Samstag reichte es im Finale nur zu Platz fünf, knapp hinter den vier weiteren DRV Booten, die in dieser Bootsklasse angetreten waren. Am Sonntag ließen die vier dann richtig einen krachen. Platz zwei im Vorlauf, mit einer guten Zeit. Das bedeutete: man ging als viertschnellstes Boot beider Läufe ins A-Finale am Nachmittag. Hier war man nicht das favorisierte Boot und bekam eine der Außenbahnen, die jedoch bei wechselnden Wind- und Wetterbedingungen kein Nachteil war. Sieben Vierer lagen am Start, sechs aus Deutschland, mit allem was in der U23 Trainingsgruppe vom Trainergespann Thiede/Nowak Rang und Namen hat. Auch hier blieb die Crew um Lukas in der Startphase gleichauf und konnte sich im Verlauf der 2.000 m in der Spitzengruppe halten. Am Ende Platz zwei, ein richtig starker Auftritt und ein deutliches Lebenszeichen in Richtung der Trainer. Auch im Achter musste Lukas noch ran, hier endete das Rennen auf Platz fünf. Was diese Erkenntnisse für den Rest der Saison bedeuten bleibt abzuwarten. Zunächst steht in zwei Wochen eine erneute Kleinbootüberprüfung in Brandenburg an. Auch die Dorstener "Exilruderer" waren am Start. Gewohnt vorne mit dabei und den Fokus klar auf die U23 WM gerichtet waren Timo Piontek im Doppelzweier und Doppelvierer, sowie Leichtgewicht Jason Osborne, der im Doppelzweier an beiden Tagen seine bärenstarke Form unterstrich. Cedric Kulbach, nun für Karlsruhe startend, landete im leichten Vierer mit Siegburg, Bochum und Dortmund auf Plätzen im Mittelfeld. Für die U23 Kader stehen nun weitere Aufgaben an. Zunächst geht es in zwei Wochen nach Brandenburg zur zweiten DRV Kleinbootüberprüfung. Wieder zwei Wochen danach geht es nach Ratzeburg, wo überwiegend im Großboot gestartet wird. Spätestens danach sollte klar sein, wer den DRV bei der im Juli stattfindenden WM in Österreich vertritt. Sebastian Schmelzer |