Gelungener Saisonauftakt in Duisburg - 16.05.2019
Als am vergangenen Wochenende auf der Regattabahn in Duisburg-Wedau erstmals nach 2014 wieder Ruderer zu einer internationalen Regatta an den Start gingen, stand aus Dorstener Sicht natürlich die Premiere von Christopher Reinhardt im Deutschlandachter im besonderen Fokus. Zahlreiche Freunde, Angehörige und Vereinsmitglieder waren in die Ruhrmetropole gereist, um den 22-jährigen Vorzeigeathleten bei seinem ersten Rennen im Flaggschiff des Deutschen Ruderverbands zu unterstützen.
Unter den Augen des zweifachen Olympiamedaillengewinners Thorsten Streppelhoff, der als letzter Dorstener vor 23 Jahren im Deutschlandachter saß und auf Heimatbesuch bei seinen Eltern in Dorsten weilte, siegten Christopher Reinhardt (Dorsten), Laurits Follert (Krefeld), Johannes Weißenfeld (Herdecke), Malte Jakschik (Castrop-Rauxel), Torben Johanesen (Hamburg), Jakob Schneider (Essen), Hannes Ocik (Rostock), Richard Schmidt (Trier) und Steuermann Martin Sauer (Berlin) souverän im Vorlauf vor den Booten von Oxford Brooks 1, Oxford Brooks 2, Deutschland U23 und Oxford Brooks 3. Im Finale musste Malte Jakschik krankheitsbedingt passen und wurde durch Paul Gebauer (Potsdam) ersetzt. Dieser musste auch am Sonntag für Jakschik einspringen.
Gesundheitlich angeschlagen ging auch Christopher in den zweiten Renntag, doch konnte er in beiden Rennen an den Start gehen. Im Finale um den "König-Pilsener-Cup" siegte der Deutschlandachter vor vier Mannschaften aus Großbritannien. Platz 6 ging an den U23 Achter des DRV. "Zu Beginn der Saison ist es immer schwierig. Wir haben uns gut ins Wochenende reingekämpft. Aus der Situation mit dem Ausfall von Malte und mit dem angeschlagenen Chris haben wir das Beste gemacht. Das Rennen war bei Weitem nicht zufriedenstellend, wir haben noch sehr viel Potenzial nach oben", fand Schlagmann Hannes Ocik, dem aktuellen Zweierpartner von Christopher, der sich in den Dienst der Mannschaft gestellt hatte, bemerkte: "Es war sehr anstrengend für mich. Ich konnte nicht alles geben, was das Team braucht. Jetzt bin ich einfach nur glücklich, es überstanden zu haben." Bundestrainer Uwe Bender resümierte: "Wir sind im Achter ein paar Schritte vorangekommen, aber es ist noch ein weiter Weg zu gehen, bis sich jeder voll auf seiner Position einbringen kann und das Ganze geschlossen ist". Am 23.05.2019 wird in Dortmund der EM-Kader für den Deutschlandachter offiziell vorgestellt.
Für die Royal Henley Regatta planen Lukas und Benedikt Müller. Als Vorbereitung für die Anfang Juli stattfindende Traditionsregatta gingen die beiden Brüder mit der Renngemeinschaft Mannheim, Siegburg, Krefeld, Dorsten, Minden und Bayer Leverkusen an den Start. Am Samstag konnten sie dem Tempo der internationalen Achter im Vorlauf jedoch nicht folgen und verpassen das Finale. Auch am Sonntag hatten Müllers und Co Probleme Anschluss den an die gesetzten Mannschaften des DRV zu halten und beendeten das Rennen als Vierte vor dem Seeclub Zürich. Das Finale B beendete die Renngemeinschaft auf Platz 6.
U23 Leichtgewichtsruderer Hendrik Winkel startete am ersten Regattatag im U23-Einer. 18 Boote hatten hierzu gemeldet, so dass bereits am Freitagabend Vorläufe ausgefahren werden mussten. Zur Qualifikation für das Finale der besten Sechs brauchte es also Rang zwei, den Hendrik souverän erreichte. Hier reichte es auf einer windanfälligen Außenbahn hinter den Booten aus Kiel, Hamburg, Frankreich, Belgien und Rheinfelden zu Platz 6. Clubtrainer Sebastian Schmelzer bewertete das Ergebnis gelassen: "Hendrik hat einen guten Job gemacht. Im Finale war er auf der Bahn chancenlos, von daher muss man das Ergebnis so nehmen wie es ist. Nach der kommenden Kleinbootüberprüfung in Hamburg wissen wir, wo wir stehen. Darauf bin ich gespannt". Am Sonntag startete Hendrik zusammen mit Fabio Kress, Patrick Hofmockel (beide ARC Würzburg) und Lucas Müller (Braunschweig) im Leichtgewichts Doppelvierer A/B. Den Vorlauf gewann die Mannschaft um den 19-jährigen Altendorfer überraschend vor dem Boot aus Utrecht und den beiden gesetzten U23 Mannschaften des DRV. Im Finale mussten sie dann allerdings dem hohen Renntempo der ersten 1000 m und dem kräftezehrenden Vorlauf Tribut zollen und beendeten das enge Rennen auf Platz 5. "Der Vorlauf war Klasse, auch wenn Hendrik der hohen Schlagfrequenz nicht immer folgen konnte. Das sah im Finale besser aus. Drei Sekunden hinter dem A-Boot des DRV ist für eine nicht eingefahrene Mannschaft kein Abstand und der Kontakt an die U23 Spitze war da. Daher ein gelungenes Wochenende", resümierte Schmelzer das Finale. Ebenfalls gegen internationale Konkurrenz startete Julius Gülker im Senior Einer B. Im Vorlauf am Freitagabend konnte er sich nicht gegen die Konkurrenz aus Slowenien und der Schweiz durchsetzen und verpasste das Finale am Samstag. Am zweiten Regattatag reichte ein fünfter Platz im Vorlauf für die Qualifikation für das B-Finale. Hier belegte Gülker hinter den Booten aus Hildesheim und Rheinfelden den dritten Platz. "Julius macht einen soliden Job und wird besser und besser. Es macht Spaß diese Entwicklung zu beobachten. In diesen Rennen sammelt er Wettkampfhärte, die ich im Training eben nicht simulieren kann", bewertet Heimtrainer Sebastian Schmelzer das Abschneiden in Duisburg. Fotos: meinruderbild.de / Detlev Seyb / Maren Derlien
|